Ruderverein Dorsten - Wanderfahrt in Lübeck und Hamburg

5. Mai - 12. Mai 2013

Montag: Wakenitz und Ratzeburger See

Gerne bin ich der Einladung von Martin Dittrich vom Ruderverein Dorsten zur zweiteiligen Wanderfahrt in Lübeck und Hamburg gefolgt. Zwar kannte ich beide Städte von kurzen Besuchen - aber gerudert hatte ich dort noch nie. Ich hatte mich deshalb entschlossen an der gesamten Wanderfahrt teilzunehmen und die beiden Städte unter Leitung von Martin zu befahren. Dieser Bericht soll nun einen Eindruck über unsere Erlebnisse und Erfahrungen während unseres Aufenthaltes in Lübeck vermitteln.


unsere bewährte Jugendherberge in Lübeck

Sonntag abend war ich aus Berlin mit dem Zug in Lübeck eingetroffen. Vom Hauptbahnhof aus gelangte ich mit dem Bus durch die Innenstadt bis zum Gustav-Radbruch-Platz, die der Jugendherberge "vor dem Burgtor" nächstgelegene Haltestelle. Von hier aus sollten wir in den nächsten Tagen zum Bootshaus der Lübecker Frauen-Rudergesellschaft starten.


Für Bilder zur Fahrt...

...wird schon gesorgt

Nicht nur Martin freut sich auf
die kommenden Tage

Erste Stadterkundung...

...mit Marzipaneis...

...und Einkehr ins Lokal "Remise"

Montag, 6. Mai, um 9:03 Uhr - Pünktlich saß ich mit Ruderinnen und Ruderern aus Dorsten, Köln, Bottrop, Erlangen, Schwanstetten, Hannover im Bus der Lübecker Verkehrsbetriebe auf dem Weg zum Bootshaus. Dort wurden wir bereits von Antje Göllnitz erwartet. Sie hatte sich ein paar Tage Urlaub genommen, um uns auf unseren Wanderfahrten in ihrem schönen Ruderrevier auf Wakenitz und Trave zu begleiten.


Wander(ruder)n zur Bushaltestelle

Wir erreichen das Bootshaus

Antje begrüßt die Gruppe

Nachdem Martin und Antje uns anhand der Wasserkarten die Tagesroute erklärt hatten und die Bootseinteilung fest stand, holten wir drei Vierer+ Gig-Boote aus der Bootshalle. Zwei freie Bootsplätze wurden von einer Ruderkameradin und einem Ruderkameraden der Lübecker Rudergesellschaft gefüllt.

Ich war erstaunt über die Größe und den Umfang der Bootshallen und des Bootsbestandes. Der Grund für die drei Bootshallen nebst großer Steganlage war - so erfuhr ich von Antje - dass die beiden Rudervereine Lübecker Rudergesellschaft und Lübecker Frauenrudergesellschaft sich auch um das Schülerrudern in ihrem Revier kümmern. Das finde ich deswegen sehr interessant, weil bei uns in Berlin die Schülerinnen und Schüler in eigenen Vereinen organisiert sind. Die Ruder-Vereine in Berlin kommen deshalb nicht so leicht an den jugendlichen Nachwuchs heran.


Das Lübecker Bootshaus

Der große Steg

Antje erklärt die geplante Route

Bevor wir die Boote in das Wasser der Wakenitz einsetzen konnten, mussten wir die Boote auf Bootswagen heben und ca. 100 Meter längs des Kanalufers durch die Parkanlagen hinauf zum Ufer der Wakenitz transportieren. Die Wakenitz fließt nämlich auf einem etwa 3 Meter höheren Niveau als die Kanal-Trave. Das Ufer der Wakenitz ist mit Holzpaneelen befestigt. Dort gibt es nur eine schmale Lücke in der Uferbefestigung, durch die jedes Boot vorsichtig zu Wasser gelassen werden musste.


Mit dem Bootswagen...

...geht es am Uferweg der Trave...

...zur Einsetzstelle an der Wakenitz

Endlich waren alle Boote samt Ruderinnen und Ruderern auf dem Wasser. Die Warnung vor der niedrigen Brücke unter der Hüxtertorallee nach einigen Metern war berechtigt: "Ganz flach hinlegen und Skulls lang" haben wir die Niedrig-Brücke unterfahren. Aber alle haben dieses Hindernis ohne Blessuren geschafft, so dass wir aufrecht und zügig auf der Wakenitz weiterruderten in Richtung Ratzeburger See. Anfangs verläuft die Wakenitz in breit auslaufenden Bogen, erweitert sich zu einem kleinen See, bis sie schmaler werdend zwischen Erlenwäldern, durchzogen von Birken und Buchen weiterfließt. Erinnerung an den Hochwald im Spreewald kommt auf.


Jürgen (Lübecker RG) am Steuer

Antjes Vierer

Beste Ruderbedingungen

Heute haben wir die Wakenitz
beinahe für uns alleine...

...da macht es richtig Spaß

Fotopause

Am Landhaus Absalonshorst legten wir für eine kleine Pause an. Kurze Zeit später steuerten fünf Ruderinnen ihr Ruderboot an den Steg. Es war ein Vierer des Lübecker Frauen-Ruderklub. Sie haben am Absalonshorst ein Sommerlager und nutzten das schöne Wetter für einen Ausflug auf den Ratzeburger See.


Landgang am Landhaus...

...das heute leider Ruhetag hat

ein langsames Arbeitsschiff passiert

Der wichtigste Verbündete des Fahrtenleiters, das Wetter, war uns Ruderern gut gesonnen. Kaum Wind, klarer blauer Himmel und Sonnenschein ließen uns in kühler Luft die Skulls kräftig durchziehen. Über uns am Himmel segelten die Bussarde, elegant und hoch droben. Bald erreichten wir den Ratzeburger See. Glatt und ruhig lag er vor uns. Der Himmel spiegelte sich im Wasser des Sees, umsäumt von hellbraunen Schilfgürteln vor dunklen Erlen. Wir fuhren noch bis auf die Höhe des kleinen Ortes Utecht in den See hinaus, um seine volle Größe nur erraten zu können.


Glatt ruht der See...

...sonst ist hier eher wellig

Wir drehen mitten auf dem See um

Kurz hinter der Einfahrt in die Wakenitz landeten wir zur Mittagspause an. Entspannt und zufrieden ruderten wir die 14,5 Kilometer zurück zu unserem kleinen Zufluss, schlupften wieder unter der niedrigen Brücke durch - und waren bereits angekommen. Zurück die Boote auf den Wagen und durch den Park, längs des Kanals geschoben - und ab in die Bootshalle. Eine wunderbare Rudertour war zu Ende gegangen.


Mittagspause

Heidi hat Kuchen mitgebracht

Picknick in schattigem Plätzchen

Rückfahrt auf vertrauten Wegen

Wieder an Land:
Eule holt einen Bootswagen

Gleich sind die Boote am Ziel