Ruderverein Dorsten - Wanderfahrt in Lübeck und Hamburg

5. Mai - 12. Mai 2013

Mittwoch: Elbe-Lübeck-Kanal und Freizeit in Lübeck

Am Mittwochmorgen, unserem letzten "Lübecktag" eröffnete uns Antje, dass an diesem Tag mit böigem Wind und nicht geringer Wahrscheinlichkeit auch Gewitter zu rechnen sei. Aus diesem Grund fuhren wir nicht die Trave abwärts, sondern bevorzugten den Wasserweg auf dem Elbe-Lübeck-Kanal. Wir ruderten harmonisch und zügig etwa sieben Kilometer bis zur Schleuse Büssau. Der Elbe-Lübeck-Kanal wurde in den letzten Jahren nicht mehr weiter ausgebaut und wird von der Berufsschifffahrt deswegen kaum noch benutzt. Das macht ihn für die Freizeitboote - auch für Ruderwanderfahrten umso interessanter.


Der Elbe-Lübeck-Kanal...

...bietet idyllische Ansichten...

...aus dem Ruderboot

Ruderpause

die Mühlentorbrücke

Beratung am Steg

Der Wind nahm zu, es wurde auch kühler. Die Wolken am Himmel waren nicht eindeutig Gewitterwolken zuzuordnen - aber Gewitter war eben auch nicht auszuschließen. Wieder zurück am Steg, erläuterte Antje nochmals die unsichere Wetterlage. So entschied die überwältigende Mehrheit der Gruppe, am Nachmittag nicht mehr zu rudern und diesen lieber für den Besuch von Lübeck nach eigenen Wünschen zu nutzen. Und so kam es, dass sich kleine Grüppchen bildeten, die von Marzipan bis Marienkirche und Günter Grass Haus ihre Lieblingsorte aufsuchen konnten.


im Zentrum von Lübeck

Straßen-Musiker

Ich war gemeinsam mit Peter dem Vorschlag von Martin und Antje gefolgt, das GRENZHUS in Schlagsdorf bei Ratzeburg zu besuchen. Es ist ein kleines Museum, das in einem mehr als 200 Jahre alten Domänengutshaus untergebracht ist und über eine nachgebaute Grenzanlage der 80er Jahre mit Schutzstreifen, KFZ-Sperrgraben u.a. verfügt. Der GRENZHUS Verein hat sich zur Aufgabe gemacht, das Haus zu einer Anlaufstelle zu Fragen der innerdeutschen Teilung zu machen. Antje, die in der Nähe des Sperrbezirkes aufgewachsen war, wusste einiges über das Leben am Rande des Sperrbezirks zu erzählen. Peter stellte nach Betrachten der Karten fest, dass er als kleines Kind während des Krieg mit seinen Eltern aus dem brennenden Hamburg in den nahe gelegenen Orten Schlagresdorf und Schlagbrügge kurze Zeit evakuiert war, bevor er dann in Mölln aufwuchs. Ich war beeindruckt von den Erzählungen der Beiden, zumal ich in Berlin sowohl das Leben mit der Mauer als auch ihren Zusammenbruch hautnah erlebt habe. Das angesagte Gewitter hat sich glücklicherweise nicht in unsere Region begeben. Vielmehr hat sich die Sonne noch einmal gezeigt und uns allen einen herrlichen Nachmittag beschert.

Als wir am Abend im Hieronymus in der Lübecker Altstadt bei einem Bier zusammensaßen, wussten wir, dass drei wunderschöne und interessante Rudertage in Lübeck zu Ende gegangen waren. Martin und wir bedankten uns bei Antje Göllnitz für die tolle Organisation, ihre sachkundige Führung und - ich nicht zuletzt für diesen wunderbaren Nachmittag in Schlagsdorf. Danke Antje, danke Martin.

Helga


gemütlicher Abend im Hieronymus

Dank an Antje

Am nächsten Morgen packten wir unsere Taschen, um auf weitere Ruder-Events nach Hamburg zu fahren.