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Unterwegs zu drei großen "B" - Berlin, Bodensee, Beetzsee

Mai / Juni 2019 - Bericht von Hartmut Thordsen
"Urlaub mit Rudern" - Fahrten ab Wannsee - Oberhavel - Sternfahrt - Fahrten ab Schmöckwitz - Bodensee - Beetzsee (DJM / WRT Brandenburg) - Gesamtansicht

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Bodensee

Vier Tage sollten Sabine und ich zuhause weilen - so ein bisschen Arbeit zwischendurch - dann ging es auf zu neuen Ufern. Am Freitag vor Pfingsten fuhren wir nach Konstanz am Bodensee, um am Wochenende an Bord der "Wappen von Reinickendorf" zu gehen - einem noch recht neuen Kirchboot der Tegelorter, mit dem diese bereits zwei Tage auf dem See unterwegs waren, als wir dazustießen. Unsere Wochenendtour sollte mit kleineren Abstechern von Lindau nach Radolfzell führen, also quer durch Bodensee und Untersee (68 Km).

Die Organisation der Tour lag bei Heinz und Sabine (aka: meine Schwester), mit dabei waren die Tegelorter Hajo, Addi, Recep, Thomas, Werner, Steffen sowie Brigitte und Eckhard (Verden), Beate und Sanna (Hamburg) und wir zwei aus Dorsten.

Freitagabend kam die Rudererschar mit dem Schiff aus Lindau zur wechselseitigen Begrüßung im Hafen von Konstanz an. Der Abend auf einer windigen Terrasse bei spanischem Essen verlief recht frisch - das sollte zu unserem Glück an den folgenden Tagen aber nicht so bleiben.


Konstanz: unter der Brücke nahe
dem See staut sich das Wasser

Sabine und ich haben noch
Zeit für einen kleinen Stadtbummel

Das Schiff aus Lindau kommt an -
Rudererschar auf dem Oberdeck

Zwölf Mann an Bord - davon zehn an den Riemen, ein Steuermann und im Wechsel einer im "Ausguck" im Bug sowie zweimal Landdienst - das sollte die Verteilung der Köpfe an beiden Tagen sein. Um Lindau mit Kleinbus und Pkw zu erreichen mussten wir am Sonnabendmorgen per Fähre nach Meersburg übersetzen. Diese kleine Seefahrt mit Blick auf die weiten Ufer und Berge am Horizont weckte schon Vorfreude.


Wander-Ruderer eben....

Überfahrt nach Meersburg

morgendlicher Blick auf den See

Unser Boot wartete festgemacht beim Lindauer Kanuclub. Wind hatte allerlei Treibgut, darunter ganze Baumstämme ans Ufer getrieben. Den Steg freiräumen und die ersten Meter durchfahren war etwas kniffelig. Im offenen See sah es dann deutlich entspannter aus. Vor der malerischen Kulisse der Hafeneinfahrt von Lindau machten wir kurz halt zum Fotografieren.


unser Boot, bereit zum Einsteigen

Heinz am Steuer

Sabine macht eben ein Foto vom...

/report/190525_wf_berlin_bodensee_wrt_brandenburg/bodensee_st_dsc_1409.jpg
...Hafen von Lindau mit Löwe und dem südlichsten Leuchtturm Deutschlands

Hier am östlichen Ende des Bodensees erschienen die Berge noch vergleichsweise nah. Genussvoll ging es hinter der Lindauer Insel fernab vom Ufer (Abstand etwa wie Müggelsee-Mitte) auf halbwegs direktem Weg Richtung Wasserburg. Davor machten wir eine längere Pause - Zeit für Fotos.


Wollt Ihr wissen, was bei diesem
Selfie herauskam?

Das hier :-)

Steffen beim Posen ;-)

Blick auf Wasserburg

Berg-Panorama am Horizont

die Weite des Sees nach Westen

Jenseits von Nonnenhorn querten wir wieder eine größere Bucht. Im Yachthafen von Langenargen landeten wir für die MIttagspause an. Unser Landdienst, Sabine und Hajo, hatte einen leckeren Mittagssnack vorbereitet. So gestärkt und ausgeruht ging es auf den zweiten Teil der Tagestour.


im Hafen von Langenargen

Sabine auf Motivsuche

Leckere Pausenhappen


Schloss Montfort

Wir haben uns vom Ostufer schon
weit entfernt.

Irgendwo da ganz hinten liegt
Konstanz (über 20 Km entfernt)

Nicht erst auf Höhe von Friedrichshafen bestaunten wir die Zeppeline, die von hier regelmäßig zu Rundflügen über den See starteten. Der mäßige Wind baute keine Welle auf, die unser Boot beeindruckt hätte. Lediglich vorbeifahrende Schiffe hinterließen gelegentlich langgestreckte Wellen, die zu einer kurzen fröhlichen Schaukelei unserer Galeere führten.


In einigem Abstand fahren wir an
Friedrichshafen vorbei.

Segler und Berge in der Ferne

Einer der Zeppeline über dem
Ufer auf schweizer Seite

Sabine

Kapitän Heinz

Richtige Wellen sehen anders aus.

Schließlich erreichten wir unser Ziel, den Yachthafen Schloss Kirchberg. Den Liegeplatz mussten wir nochmal wechseln - der Hafenmeister hatte uns einen belegten Platz zugewiesen :-/ Wir blieben im Garten des Restaurants vor Ort zum Abendessen. Kurz vor Sonnenuntergang setzten wir wieder von Meersburg über. Während die meisten im Hotel ausruhten, nutzen Sabine und ich den lauen Sommerabend für einen lohnenden Spaziergang. Es waren noch viele Menschen unterwegs, am Seeufer spielte Livemusik auf einer Bühne und natürlich hatten auch viele Lokale geöffnet - besser als die einsame Hotellobby allemal.


Abendessen im Hafenrestaurant

am Fährhafen

Meersburg in der Abendsonne

Pfingstsonntag - heute sollte es in den Rhein bei Konstanz Richtung Untersee gehen. Sonnencreme war wie an jedem Tag Pflicht, der Wind war heute noch mäßiger. Mit beständigem Schlag fuhren wir quer über den See auf Konstanz zu. Hinter der Brücke, nahe unserem Quartier, legten wir beim Ruderverein Neptun Konstanz an. Hier, wo sich das Wasser permanent zu Schaumkronen staut, war die Wende dank unseres robusten Bootes gefahrlos machbar. Mit unseren sonst üblichen Sportbooten wollten wir uns so einen "Normalzustand" am heimischen Steg lieber nicht vorstellen.


Sammeln zur Abfahrt am Hotel

der Weg durch Konstanz in den
Untersee mit der Insel Reichenau

Anfahrt, nur nichts vergessen

Familienfoto: 2x Sabine und Heinz
(nicht im Bild: Steffen neben mir)

im Vorschiff: Sanna und Beate,
Thomas und Eckhard, Hajo und
Addi, Bugmann Recep

Begegnung mit dem letzten echten
Dampfschiff auf dem Bodensee:
Schaufelraddampfer "Hohentwiel"

Konstanz ist nicht mehr fern

Am Steg vom
Ruderverein Neptun Konstanz

wenige Regentropfen fielen,
eine Jacke lohnte kaum

Gut, wir waren nicht angemeldet - aber dass das Anlanden zur Mittagspause bei Ermatingen in der Schweiz so schwierig sein würde, hatten wir dann doch nicht erwartet. Schließlich fanden wir hinter einer Vielzahl verankerter Boote einen kleinen, auch für unseren Landdienst (heute Brigitte und Werner) öffentlich zugänglichen Steg. Eine dort badende Dame nahm unsere Invasion wohlwollend auf - nicht nur hier wirkten wir ja doch als kleine Attraktion, die man nicht so oft zu Gesicht bekommt. Würde jeder, der uns an diesen Tagen 10 Sekunden anschaute oder ein Foto machte, 50 Cent gespendet haben - die Fahrt wäre wohl saniert :-) Nach und nach sollte mancher Regenschauer fallen, lag doch der Rest der Schweiz heute unter dichten Wolken.


Passage in den Untersee zwischen
der Schweiz und Deutschland

Mit dem Geländer ist etwas
Geschick am Steg erforderlich.

Es ist angerichtet, dank Brigitte

Hajo - süß... ;-)

Sabine und Steffen

Heinz

/report/190525_wf_berlin_bodensee_wrt_brandenburg/bodensee_er_p1040510.jpg
Zeit für einen guten Böckenhoff

Wieder auf dem Wasser machten wir jenseits der Reichenau - mitten auf dem Untersee - Pause. Wind war kaum spürbar, entsprechend langsam näherten sich mit gewissem Abstand mehrere Segelboote vom Schweizer Ufer. Auf Rufweite dann ein kleines Gespräch (den schweizer Dialekt möge sich der Leser bitte geeignet dazu denken): "Fahrt Ihr eine Regatta?" - "Ja." - "Sollen wir ein wenig pusten?" - "Nein, wir dürfen keine fremde Hilfe annehmen." So sind sie, die Schweizer, ehrlich und solide und die Klischees zur beobachteten Geschwindigkeit des Rennens sind dann doch zu platt, als dass ich diese bemühe (hmm, hab ich gerade, oder? sorry).


das Ende der Insel Reichenau

Was kommt da auf uns zu?

Wir waren heute schneller
unterwegs.

Eigentlich sollte das Boot in Radolfzell nur festgemacht werden, um am Pfingstmontag einen weiteren Rudertag auf dem Untersee zu ermöglichen. Nun war aber das Wetter umgeschlagen und das flache Wasser ließ hier kleinere Bootswellen so groß anschwellen, dass das Boot gegen die Steinmole geschlagen wäre, anders ließ es sich hier nicht vertäuen. Also entschlossen wir uns zum Slippen auf den bereitstehenden Hänger. Dies gestaltete sich aus zwei Gründen als schwierig. So hatte die Rampe einen komplett unpraktischen Knick (was nachher einiges an Schweiß und Grübeleien verursachte) und die Kurbel für das Stahlseil war nicht in einem der Landdienst-Fahrzeuge, sondern in einem Auto am Hotel in Konstanz.

Während wir hier nun im Regen auf die Kurbel warteten, näherten sich drei Ruderboote vom See. Wir zogen unser Kirchboot etwas vor, um den Ruderfreunden das Anlegen zu ermöglichen. Wie sich herausstellte, war dies eine Wanderrudergruppe der TPSK Köln, die hier beim Ruderclub Undine Radolfzell ihr Quartier hatten. Und einige erkannten uns wieder, hatten Sabine und ich zusammen mit Andy doch im vergangenen Jahr eine Kirchboot-Tour mit der TPSK von Köln nach Duisburg gemacht. So klein ist die Welt - da reist Du zum Bodensee im Regen, um bekannte Kölner zu treffen.


Ende der Tour in Radolfzell,
leider keine gut gebaute Rampe

Warten auf die Kurbel...

Auf dem Hänger lag noch ein Boot,
das zuvor mit auf Tour in der
Schweiz war

Mit vereinten Kräften wuppten wir schließlich auch Boot und Hänger aus dem See - das Manöver wollte aber niemand wiederholen. Und so gingen zwei wunderbare Tage zur Neige. Pfingstmontag verabschiedeten wir uns nach dem Frühstück von der Gruppe (die an dem Tag einen Ausflug ohne Boot zur Mainau machte) und fuhren zurück nach Dorsten. Das nächste Ruderabenteuer sollte nicht lange auf sich warten lassen...

Fotos Bodensee: Sabine, Eckhard, Hartmut

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